Sonntag, 29. Oktober 2017

Der Weg und die Entscheidung für unseren Fertighausanbieter

Allgemein:
Teilweise die letzten Jahre, aber intensiv in den letzten Monaten haben wir uns mit den verschiedenen Fertighausanbietern in Holzständerbauweise auseinandergesetzt. Zum Schluss raus wussten wir ziemlich konkret, was wir wollen. So wussten wir z. B., dass es u. a.  ein Fertighaus in KFW 40 aus Holz, LWWP mit Wohnraumbe- und Entlüftung inkl. Wärmerückgewinnung, Bäder fertig, ohne Keller, begehbarer Spitzboden, Kamin, Speis und ein Treppenabstellraum werden soll.
Selber machen wollen wir nur noch so etwas wie die Boden- und Malerarbeiten, sowie teilweise die Elektronik. Hier haben wir (aber vor allem ich) viel recherchiert, mir mit Excel- und Vergleichs-Tabellen geholfen und einige Gespräche mit unseren jeweiligen Beratern durchgeführt, sowie Musterhausparks (Günzburg - durch viele neue Häuser sehr empfehlenswert!) besucht. Eine Tabelle war auch der Vergleich mit verschiedenen Gewichtungen der einzelnen Schwerpunkte. So hatten wir Beispielsweise bei dem Punkt Berater, Leistungsumfang und Preis eine hohe Gewichtung. Solche Sachen wie Entfernung oder Vertragspartner der Gewerke hatte nicht ganz so einen hohen Schwerpunkt bekommen, floss aber dennoch mit rein. Am Schluss gab es dann eine Art „Score“ für die jeweiligen Anbieter. So viel sei verraten: Hier war am Schluss unsere Wahl mit Abstand vorne. Und eins noch: Der Teufel steckt oft im Detail, hier genau vergleichen! Vor allem die Bau- und Leistungsbeschreibungen. Mein Ziel war es, von jedem ein Angebot nach unseren Vorstellungen mit gleichem Inhalt und Leistungen zu bekommen, um dieselbe Grundlage, zum bestmöglichen Vergleich, zu haben. Quasi ein gemeinsamer Nenner, soweit das natürlich möglich ist. Hierzu mussten wir einige Gesprächsrunden drehen. Da ich selbst im Vertrieb tätig bin, habe ich das vielleicht immer nochmal aus einer anderen Sichtweise gesehen und das hat uns denke ich oft geholfen bei der Entscheidung.
Letztendlich waren die Anbieter Haas Fertigbau, Hanse Haus und Fingerhaus in der engeren Auswahl. Das sind renommierte Anbieter, die durch Zertifikate, gute Testurteile (u. a. Focus-Money), Erfahrungswerte oder anderen Gründen bei uns Punkten konnten. Ich möchte kurz auf die einzelnen Anbieter und die Entscheidung eingehen:

Haas Fertigbau:
Dieser Anbieter war lange Zeit unser Favorit. Grund war z. B. die Entfernung des Werkes, Anfangs der Berater und die Erfahrungswerte einiger Bekannten, die bereits mit Haas gebaut hatten. Diese waren durchweg positiv. Qualität und Leistungsumfang ist bei Haas auch sehr gut. Deshalb war das auch damals der erste Anbieter, den wir kontaktiert hatten.
Warum nicht Haas?
Leider hat das Verhältnis zu unserem Berater nicht mehr so gepasst. Hier hat man einfach den vertrieblichen Druck und den Wunsch zum kurzfristigen Abschluss gemerkt. Von der Art her ist der Berater manchmal etwas „ungeduldig“ geworden. Es mag sein, dass das vielen nichts ausmacht, uns hat das aber nicht so gefallen. Vor allem, wenn man den Vergleich zu anderen Beratern hat und es um eine Lebensentscheidung geht. Ein Gutschein, der zeitlich begrenzt ist, ist zwar schön, darf aber nicht so als Druckmittel eingesetzt werden. Leider ist es bei Haas auch so, dass die Gewerke wie z. B. die Bodenplatte und die Bäder von Haas zwar angeboten werden, allerdings bekommt man hierzu ein separates Angebot und unterschreibt einen extra Vertrag mit dieser Firma. Wir wollten aber gerne einen Vertrag und somit einen Ansprechpartner für alle Gewerke. Da wir durchaus bereit waren, den Werkvertrag mit einem Rücktrittsrecht (Grundstück, Finanzierung) zu unterschreiben, spielt für uns auch die Festpreisgarantie eine große Rolle. Hier ist Haas mit der Bedingung für den Stelltermin innerhalb von 12 Monaten geblieben. Darüber hinaus muss eine Art „Verzugszins“ gezahlt werden, sollte das Haus nicht innerhalb dieser 12 Monate stehen. Das können wir aber leider heute noch nicht sagen, wie das mit unserem Grundstück weitergeht. Auch von seitens Haas finde ich das riskant und ggf. sind wir letztendlich die Leittragenden.  Bei genauerem Vergleich hat Haas auch einige Leistungen nicht dabei, die bei anderen bereits Inklusive sind. Zu guter Letzt hat aber leider dann auch der Preis nicht gepasst. Eine kleinere Differenz wäre es uns wert gewesen mit Haas zu bauen, nicht aber bei solch einer Summe. Hier konnte man am Schluss zwar plötzlich noch vom Preis runtergehen (Thema große Marge auf Fertighäusern), allerdings hat das, zusammen mit den anderen Punkten, nicht gereicht und ein bisschen veräppelt kommt man sich dann auch vor. Somit ist Haas leider ausgeschieden.

Hanse Haus:
Hier haben uns die Grundrisse, Musterhäuser und das Auftreten der Fa. selbst gefallen. U. a. Homepage, Focus-Money-Test etc.
Die Bau- und Leistungsbeschreibung ist sehr detailliert und übersichtlich.
Durch eine 5%-Aktion auf den Gesamtpreis, war das Preis-/Leistungsverhältnis hier unschlagbar von den 3 Firmen.
Leider sind wir mit dem Berater mit ihm und seiner Art nie so recht „warm“ geworden. Für den Benchmark war das Angebot aber sehr brauchbar. Ich habe mich nicht gescheut Haas und auch Fingerhaus mit diesem Angebot zu konfrontieren. Das sind Firmen, die man ruhig mal auf Augenhöhe vergleichen kann. Das Angebot diente uns als Grundlage für die anderen Anbieter. Hier wollten wir mindestens mit den Preisen hinkommen. Die Spreizung war hier teilweise extrem. Dennoch haben hier bei genauerem Hinsehen auch wieder Leistungen gefehlt, die woanders dabei waren. Pro Preis, aber Aufgrund des Bauchgefühls, des Leistungsumfangs und dem Verhältnis zum Berater, haben wir uns aber gegen Hanse Haus entschieden.

Fingerhaus:
Bei Fingerhaus war der Berater und die Kompetenz von Anfang an am besten. Wir haben uns gut behandelt gefühlt und hier hat die Chemie und das Bauchgefühl einfach gepasst. Es sind oft Kleinigkeiten. Aber der Berater hat sich als einziger das potenzielle Grundstück vorher angesehen und er baut auch selber gerade. Somit ist er nochmal mehr im Thema drin. Die Tipps waren immer hilfreich und er ist sehr auf unsere Wünsche eingegangen. Viel ist bei Fingerhaus schon dabei, was andere nicht im Umfang haben. Auch durch diverse Aktionen (z. B. Kaminaktion). Wir wurden zur Werksbesichtigung nach Frankenberg (Eder) eingeladen inkl. Übernachtung und Verpflegung (schöne Unterkunft, Frühstück und lecker Steak). Für Begleitung wäre das theoretisch auch noch möglich gewesen wie z. B. die Großeltern. Wir haben unseren Nachwuchs aber zu Hause gelassen, was sich als richtige Entscheidung für alle herausstellte. Unser Berater hat sich Zeit genommen und uns alles einen ganzen Tag im Werk erklärt. Die modernen Fertigungshallen waren alle vorbildlich sauber und alles strukturiert. Das machte einen ersten klasse Eindruck. Auch das Bemusterungszentrum konnten wir schon mal begutachten und sind die einzelnen Bereiche durchgegangen. Wahnsinn wie viel hier z. B. schon im „Standard“ enthalten ist. Das ist lang nicht bei allen so! Ein Joker ist auch noch das sogenannte „Fingerhaus-Forum“. Das zeigt Transparenz und man glaubt gar nicht, wie viel so ein Austausch und Informationen aus diesem Forum wert sind. Ein Beispiel ist die Vorbereitung zur Bemusterung durch das Forum. Das ist zwar noch in weiter Ferne, so wussten wir z. B. aber schon bei der Werksbesichtigung, auf was wir gleich noch achten können oder was wir gleich noch in den Werkvertrag aufnehmen können. Der Ausflug nach Frankenberg war sehr wertvoll, trotz der langen Anfahrt. Es hat unsere Meinung von Fingerhaus gefestigt. Nachdem aber Fingerhaus zu diesem Zeitpunkt vor der Fahrt nach Frankenberg bereits unser Favorit war und wir eben die Prämisse mit dem Preis hatten, war es gut, dass wir dieses Angebot nach Frankenberg angenommen haben. Sogar der Senior-Chef kam bei der Werksbesichtigung noch auf uns zu. Er hat uns begrüßt und noch Tipps gegeben, wo wir beim heim fahren auf „Blitzer“ achten müssen. Das sind eben die Kleinigkeiten. Aber auch wieder ein Beweis für die große Wertschätzung seiner Kunden bei dieser Firma. Nach der Werksbesichtigung inkl. Bemusterungszentrum und ansehen der Musterhäuser, ging es in die finale Preisverhandlung.  Im Vorfeld hatten wir aber schon mit unserem Berater gesprochen, was unsere Anforderungen sind, da es doch eine weitere Anfahrt nach Frankenberg ist und die Differenz zu hoch war. Der Berater war dann somit auch vorbereitet und hatte sich schon mit seinem Vertriebsleiter in Sachen Preis abgesprochen. Ich habe auch hier wieder mit offenen Karten gespielt, was sich als gut herausgestellt hat. Wir sind somit bei diesem Gespräch nochmal ein paar Punkte durchgegangen und sind jetzt in allen Punkten da, wo wir hinwollten. Ein paar Dinge konnten wir sogar noch raus handeln und werden prompt noch in den Werkvertrag aufgenommen. Wir sind nun mit einem sehr positiven Gefühl aus Frankenberg zurückgekommen. Das Gesamtpaket passt jetzt einfach. Ein "Zuckerl" in Form eines Gutscheins gab es dann auch noch. Wie man merkt, sind wir sehr begeistert von diesem authentischen, mittelständischen Unternehmen und das ist das wichtigste für uns. Kommende Woche wird somit der Werkvertrag mit Rücktrittsmöglichkeit und einer sehr kulanten Festpreisgarantie unterschrieben. Wenn wir bauen, bauen wir ein Fingerhaus!




1 Kommentar:

  1. Hallo! Wir überlegen auch mit Fingerhaus zu bauen und haben die Besichtigung auch schon gehabt. Was genau habt ihr noch in den Werkvertrag aufnehmen lassen?

    Viele Grüße

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